Donnerstag, 15. September 20.00 Uhr
Hans Pleschinski liest Lebenserinnerungen von Else Sohn-Rethel
"Ich war glücklich, ob es regnete oder nicht"
Ein Glücksfall beschert uns die Lebenserinnerungen von Else Sohn-Rethel (1853 - 1933), herausgegeben und behutsam kommentiert von Hans Pleschinkski. Es sind lebendige, beherzte und liberal-kluge Memoiren einer früh emanzipierten und weltoffenen Frau aus dem deutsch-jüdischen, kulturell reichen Großbürgertum, wie sie in dieser Form einmalig sind: Rauschende Feste in Dresden und Düsseldorf, prägende Ereignisse der Belle Epoque und der Gründerzeit, ein Ambiente in dem alle wichtigen Künstler der Zeit verkehrten, aber auch Krieg und Cholera wüteten.
Die Erinnerungen der Else Rethel, die von den Malern August Grahl und Alfred Rethel abstammte und mit dem Maler Carl Sohn verheiratet war, liefern auch ein anschauliches Bild eines deutschen assimilierten Judentums vor der Vernichtung, ein unschätzbares und luftig-heiteres Zeitbild. Gut zu erkennen sind durch die Zusammenfassung von Pleschinkski nicht nur die Bande zwischen Großbürgertum und Künstlertum, sondern auch ein weltoffenes bürgerliches Selbstverständnis und ein Realismus, der das Leben noch als Ganzes zu fassen vermochte. Die Biografie lebensbejahende Biografie einer lebensbejahenden, beeindruckend selbstbestimmten, frei denkenden und handelnden Frau. Else Sohn-Rehtel, war Mutter dreier Kinder, die ebenfalls Maler wurden, sie selbst Konzertsängerin, malte exquisit und regierte in ihrer Umgebung mit.
Hier ein interessanter Beitrag und Lesung aus dem Buch im Bayrischen Rundfunk.
Zeit: Donnerstag, 15. September 20.00 Uhr
Ort: FORUM, 1. Etage im BELLA DONNA HAUS
Kosten: 10,00 EUR, Kartenvorverkauf bei der Buchhandlung Willfang
Info: Buchhandlung Willfang, Tel. 04531 / 2676